BT#9: Tag 3 im Böhmerwald; Volary – Nová Pec (CZ) – Schöneben (AT)

Nach einer erholsamen Nacht in meinem Quartier „Hotel Chata“ weckte mich mein Handy gegen 6:45h. Nachdem ich meine Sachen soweit wieder gepackt hatte und mir per Handyapp „mapy.cz“ die letzte Tagesroute genauer angesehen hatte, ging ich gegen 8:00 Uhr in den Frühstücksraum gleichnamigen Hotels, um mich für die letzte Etappe der Tour zu stärken. Ausser einem älteren Ehepaar aus Japan, welches mir nach einem Smalltalk mitteilte Wanderungen in der Region zu unternehmen, war ich wohl der einzige Gast in dieser Nacht gewesen. Am reichhaltigen Frühstücksbüffet des Hotels konnte ich meinen morgendlichen Hunger stillen . Mit 2 Marmeladesemmeln, einem Ei, einem Eggerländer und mehreren Kaffees im Magen, brach ich dann um 9:00h auf, um Richtung Schöneben zurück zu fahren.

Nach etwa 10 km Fahrt fing es wie prognostiziert zu regnen an, jedoch war der Regen zu diesem Zeitpunkt noch eher verhalten. Der erste nennenswerte Ort den ich nach Volary durchradelte war Želnava. Hier konnte ich eine schöne Dorfkirche nebst einem kleinem Friedhof erkunden, der mir wiederum  Spuren in die jüngere Vergangenheit der Region  aufzeigte.

Obwohl sich das Wetter zunehmend eintrübte, genoss ich die weitläufige Landschaft und den noch leichten Landregen. Alsbald erblickte ich den an den Ausläufen des Lipno Stausee gelegenen Ort Nová Pec. Der bekannte Urlaubsort im Böhmerwald präsentiert sich mir im zunehmend stärker werdenden Regen. Ein Hotel mit gleichnamigem Namen „Nová Pec“ erzählte mir die Geschichte von „besseren Tagen“, als in der kommunistischen Ära vermutlich betuchtere Bürger, Parteifunktionäre etc. den Urlaubsort am „südböhmischen Meer“ aufsuchten. Der traurige Anblick des Hotel passte jedenfalls in dem Moment zur trüben Wetterlage. In Nová Pec legte ich noch eine kurzen Halt ein, um im Supermarkt der Handelskette Coop ein Bier für das Mittagessen und eine Mehlspeise einzukaufen. Anschließend fuhr ich Richtung Blizsi Lhotaá, welches vis a vis von Horni Plana liegt – dem Geburtsort von Adalbert Stifter.

In Blizsi Lhotaá angekommen wurde der Regen immer stärker sodass ich Zuflucht im Wartehäuschen der Fähre nach Horni Plana (Oberplan) suchte. Hier bereitete ich mir wiederum eine Art Gulaschsuppe, welche ich mit einem Dosenbier genoss. Gerne hätte ich die Fähre über den Stausee genommen, um das vis a vis gelegene Horni Plana (Oberplan) zu besuchen. Nachdem die Überfahrt nur stündlich erfolgte und ich für eine ernsthafte Besichtigung mindestens 3 Stunden einkalkuliert hätte, habe ich mich dann doch dazu entschlossen – auch wegen des Regens – die Gelegenheit ein anderes mal zu nutzen und stattdessen baldigst den Ausgangspunkt meiner Tour (Schöneben) wieder zu erreichen. Auch im Bewusstsein dass Schöneben unweit des Plöckenstein und der Böhmerwaldarena zur Höhe liegt und ich mich im Tal befand, wollte ich kein Risiko eingehen und mich auf die letzten Höhenmeter der Tour entspannt einstellen.

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Bei nachlassendem Regen machte ich mich gestärkt auf , um die letzte Etappe meiner Tour in Angriff zu nehmen. Obwohl die Steigung am Weg nach Schöneben kontinuierlich zunahm, wurde ich durch zunehmend besseren Straßen in Grenznähe überrascht, die mir  den Anstieg erleichterten. Kurz vor dem Grenzübergang errinnerte noch eine kleine malerische Kirche an die ehemalige Siedlung Glöckelberg.

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Um etwa 16:00 erreichte ich dann – immer noch im Regen – den Ausgangsort meiner Tour Schöneben. Hier stand unweit einer modernen Winterhotelanlage nebst großem Skilift mein fahrbarer Untersatz geparkt. Zufrieden den Ausgangsort unbeschadet und noch vor Einbruch der Dunkelheit erreicht zu haben, packte ich meine Packtaschen ins Auto und machte mich für die Heimfahrt bereit. Zuvor machte ich aber noch einen kurzen Abstecher in den benachbarten Ort Aigen Schlägel, um mir hier den schönen Hauptplatz und noch eine schöne Kirche anzusehen. Ebenso bescuhte ich die gleichnamig Brauerei Schlägl um mir eine Kostprobe des edlen Hopfensaftes für Daheim mitzunehmen .

Schlussendlich kann ich die Region Böhmerwald allen Naturbegeisterten wärmstens empfehlen, wenngleich ich sagen muss, dass Sie für herkömmliche  Fahrradtouren weniger geeignet ist – eher noch für Tages-Mountainbiketouren. Aufgrund der schlechten bis sehr schlechten Radwege im Nationalpark, der vielen Höhenmeter der Strecken im Mittelgebirge und der wenigen Übernachtungsmöglichkeiten der dünn besiedelten Region ist die Region eher ein Wander- als eine Radlerparadies – tatsächlich ist mit kein einziger Radfahrer in den 3 Tagen begegnet.

Die großteils unberührte Natur sowie die verhätlnismäßig große Ausdehnung des kaum besiedelten Nationalparks Sumava haben mich  jedoch tief beeindruckt und machen einen  Besuch im schönen Nationalpark Sumava aus meiner Sicht in jedem Fall zu einem Erlebnis.

An diesem 3. Tag der Tour legte ich bei vielen regenbedingten  Pausen etwa 45km zurück
(bei etwa 600 Höhenmeter)

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Nachfolgend wieder einige Fotos des Tages:

 

 

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