BT#12: Leichtzelt Robens Starlight 2 – erster Eindruck vs. Erfahrungen

Nachdem ich mir vor einigen Monaten ein neues Leichtzelt für meine Fahrradtouren gekauft habe, möchte ich meine ersten Eindrücke und Erfahrungen bezüglich meines neuen Zeltes mit Euch teilen. Im Vorfeld des Kaufes habe ich nach einem robusten Leichtzelt für 1-2 Personen, mit hoher Wassersäule einem schnellen Auf- und Abbau und einem Preis von € 100 bis € 200 gesucht. Für allfälliges Wildcampen war mir ebenso wichtig dass das Zelt keine knallige Farbe hat und auch nicht zu groß ist.

Nach eingehender Recherche zahlreicher Zelte habe ich mich in der Endentscheidung zwischen den zwei Zelten Vango Banshee und Robens Starlight schließlich für das Starlight entschieden, da das Zelt in Vergleichen diverser einschlägiger Foren als noch wertiger beschrieben wurde. Schlussendlich war es für mich auch eine emotionale Entscheidung, nachdem mir das Design und Gesamtkonzept des Starlight besser gefiel. Nachdem die meisten 2 Personen- Zelte in Wahrheit größere 1 Mann Zelte sind und auch das umfangreiche Fahrradgepäck sicher im Zelt aufbewahrt werden will, habe ich mich für das geringfügig schwerere 2 Personen Modell Starlight II des dänischen Traditionszeltherstellers Robens entschieden.

Die⛺️-Daten werden vom Hersteller mit einer Wassersäule von 5000mm , einem Gewicht von 2,4kg (mittlerweile auf der Robens-Webseite berichtigt auf 2,6kg), getappten Nähten und einem Packmaß von 50x17cm angegeben. Zeltmaterial ist das von Robens patentierte Hydrotex HD RS ist ein robustes, extrem dichtes PU beschichtetes und reißfestes Ripstop-Polyester mit Fadenstärke 75 Denier, welches zudem UV abweisend und flammenhemmend ist. Auch soll das Zelt durch seine besonderen Geometrie Windstärken von durchschnittlich 145km/h standhalten.

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Nach erstem Augenschein bzw. Verwendung konnte mich das Zelt großteils überzeugen. Es wirkt sehr wertig und robust und zeigt Liebe zum Detail. Beispielsweise leuchten die Zipper der Zelt-Reißverschlüsse im Dunkeln und auch das durchdachte Belüftungssystem kann auf ganzer Linie überzeugen. Im Innenzelt befindet sich weiter eine Art Wäscheleine, um daran Diverses aufzuhängen.

Der Auf- und Abbau des Zeltes ist nach einiger Übung in wenigen Minuten zu bewerkstelligen. Dabei kann das Innenzelt im Aussenzelt belassen werden, womit regnerisches Wetter dem Innenzelt nicht schaden kann bzw durchnässt.

Weniger überzeugend sind Packmaß und Gewicht, da dasLeichtzelt tatsächlich mehr als 2,6kg auf die Waage bringt und auch vom Packvolumen nicht wirklich kompakt ist. Auch ist mir negativ aufgefallen dass der Zeltboden verhältnismäßig dünn ist. Andererseits sind mir Preise für gute Ultralight-Zelte die bei etwa EUR 350,– beginnen einfach zu teuer.

Tatsächliche wird die Erfahrung der nächsten Jahre zeigen, ob das Robens-Zelt in punkto Langlebigkeit, Robustheit und Dichtigkeit überzeugen kann und die Wermutstropfen Packmaß und Gewicht vergessen lässt.

Gerne schreibe ich nach einigen Jahren der Nutzung ein Update zu meinen ersten Erfahrungen.

Nachsatz:
In punkto Packmaß, Gewicht und Bequemlichkeit habe ich eigentlich mein ideales Outdoor- Equipement für Übernachtungen bzw. Wildcampen bereits gefunden – mein bestehendes „Zeltsystem“ der Firma Hennessy vom Typ Hennessy Expedition Zip. Zusammen mit dem wind- und regendichten Tarp Monsoon Rainfly 70D ist das Zeltsystem bestehend aus der asymmetrischen Hängematte und dem großen Tarp perfekt. Kann nur jedem empfehlen einmal eine Hängematte als alternative zum Zelt in Erwägung zu ziehen. Vorallem in wärmeren Jahreszeiten ist die Hängematte in Punkto Bequemlichkeit und Packmaß unschlagbar – auf Wunsch berichte ich gerne mehr über das Zeltsystem von Hennessy. Nachdem die meisten Campingplätze aber keine Möglichkeiten bieten in einer Hängematte zu übernachten (vorallem in Ermangelung an Bäumen) musste nun doch eine Zelt her.

 

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BT#4: Gedanken zur Radreiseausrüstung

Viel ist ja bereits im Internet geschrieben worden über notwendiges Equipment für Fahrradtouren beziehungsweise welche Ausrüstungsgegenstände unumgänglich sind und welche puren Luxus darstellen. Ganze Packlisten mit Gewichtsangaben, Markennamen, Preis etc. wurden bereits veröffentlicht. Eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Radreiseausrüstung kann sogar mehr Verwirrung und Unsicherheit stiften, als Lösungen bieten, da Ausrüstungen so individuell und unterschiedlich sein können, wie ihre Besitzer und jeder auf andere Produkte, Marken, Lösungen etc. schwört .

Grundlegend kann man bei der Auswahl der Ausrüstung unterscheiden, ob man eine Tagestour oder eine Mehrtages- beziehungsweise auch Wochen- oder Monatstour plant. Tatsächlich macht es kaum einen Unterschied, ob die Tour mehrere Tage oder gar Wochen dauert,  da die Pack-Möglichkeiten am Fahrrad nur begrenzt vorhanden sind und die Erfordernisse bei einer Mehrtages- oder Wochen- und Monatstour beinahe die gleichen sind.

Sicherlich werden mir Radreisenden  beipflichten, dass man  Ausrüstungsgegenstände am besten in Kategorien einteilen kann, um einen besseren Überblick zu bekommen:

  • Ausrüstungsgegenstände für die Übernachtung:
    Zeltsystem,  ISO Matte, Schlafsack etc.
  • Ein Koch System inklusive Kochutensilien und einer eisernen Reserve an Essbaren  und vor allem Wasserflaschen
  • funktionelle Bekleidung, Schuhe, Regenjacke, -hose, -schuhe etc.
  • Sonstiges wie Taschenlampe, Kamera, Sonnenbrille, Hygieneartikel, Fahrradwerkzeug , Notfallapotheke, Handy, Karten der Route etc
  • Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand der Tour/Radreise ist und bleibt aber dein Fahrrad.

Während man im Laufe einer Tour rasch bemerkt welche Utensilien wirklich nützlich sind und welche nur unnötigen Ballast darstellen und meistens auch die Möglichkeit hat bereits während einer längeren Tour die Ausrüstung zu verbessern, bspw. Ausrüstungsgegenstände nach Hause zu schicken bzw. auch das Equipment zu erweitern sind Veränderungen am Fahrrad nur bedingt möglich.

Die Überlegungen zum Kauf eines Reiserades sind aus meiner Sicht am Wichtigsten, da man schon allein aus Kostengründen getroffene Entscheidungen schwer wieder korrigieren kann. In meinem Fall habe ich mehr als zwei Jahre recherchiert und gesucht, um mein absolutes Traumreiserad zu finden bzw. zu erwerben – an einer anderen Stelle verrate ich euch gerne mehr darüber.

Im Großen und Ganzen würde ich folgende Formel bei der Kaufentscheidung für Gegenstände eine Radreiseausrüstung einfließen lassen:

  • verfügbares Budget bzw. gesetzte Obergrenze für Ausgaben
  • Qualität bzw. Langlebigkeit der Produkte
  • Funktionalität, im Idealfall vielseitige Nutzbarkeit
  • Packmaß der Produkte
    (vier Fahrradtaschen und eine Lenkertasche stehen in der Regel zu Verfügung)
  • Gewicht (keiner will gern mehr schleppen als notwendig)
  • persönliche Präferenzen, Bedürfnisse
  • Einsatzbereich, -gebiet der Ausrüstung
  • Recherchen, Erfahrungen und Meinungen anderer Radler

Unschwer erkennbar ist, dass die Rahmenbedingungen für eine „perfekte Radausrüstung“ Widersprüchlichkeiten aufweist, die in jedem Fall zum Kompromiß führt. Wie dieser im Detail aussieht, bleibt jedem selbst überlassen – letztendlich sollte man sich mit seinem Equipment wohl fühlen und sich vor allem darauf verlassen können.

Sicherlich gilt zumeist auch hier dass wer billig kauft zumindest zweimal kauft – auf der anderen Seite müssen ja nicht alle Ausrüstungsgegenstände einschließlich dem Fahrrad neu sein und Improvisation ist ohnehin der zweite Vorname des Radreisenden.

Einen großer Unterschied ist auch, ob Radreisende den Komfort suchen, regelmäßige in Hotels, Radpensionen oder Jugendherbergen zu übernachten und ebenso in Gasthäuser, Restaurants etc. Essen gehen oder aber lieber campen oder gar wild campen und sich überwiegend selbst versorgen .

Persönlich finde ich den Gedanken reizvoller möglichst autark und kostengünstig zu reisen. Diese Variante riecht nach mehr Abenteuer, mehr Unvorhergesehenem, und mehr Naturverbundenheit.

Natürlich möchte ich den Komfort einer warmen Dusche oder eines warmen Schlafplatzes nicht missen, jedoch verschafft einem eine entsprechende Zelt- und Kochausrüstung mehr Unabhängigkeit während der Reise.